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2017/02/27

Zusätze über Zusätze

Wir leben in einer Zeit in der das Thema Ernährung immer wichtiger wird. Hierbei geht es nicht nur um unsere Ernährung sondern z. B. auch um die unserer vierbeinigen Freunde. Oft hört man hier “ich fütter das und das hinzu....“, woanders kommt der Vorwurf “...wie du fütterst nichts hinzu ? Schon mal an die Mängel gedacht die dein Hund davon bekommt ?“ Oft führt dieses Thema zum Streit zwischen Befürwortern und Gegnern. Manch einer macht es sich zur Religion seinen Standpunkt zu vertreten. Doch muss man das ganze Thema Zusätze differenziert betrachten. Nicht jeder Hund braucht Zusätze und nicht jeder Hund der welche braucht braucht dieselben wie ein anderer. Ich versuche in diesem Post nicht nur auf Zusätze einzugehen die Sammy bekommt sondern auf die gängigsten Zusätze die oft gefüttert werden. Dazu muss gesagt werden ich vertrete hier meine Meinung werde aber auch versuchen neutral auf die einzelnen Sachen einzugehen. Vertritt jemand eine andere Meinung oder kann meinen Standpunkt widerlegen immer mal her mit den Kommentaren :) Auch ich lerne bereitwillig immer wieder neues dazu. Aufgrund der von uns gewählten Fütterungsform schreibe ich hier aus der Sicht eines Barfers.

Seealgenmehl:
Seealgenmehl ist dazu da, den Jodbedarf eines Hundes zu decken. Meiner Meinung nach der einzige Zusatz, abgesehen vom Öl, den man auf jeden Fall braucht. Und hier wären wir schon bei einem riesen Streitpunkt angekommen. Denn oft hört man, dass der Jodhaushalt ausreichend durch das im Fleisch, im Fisch und im Blut vorhandene Jod gedeckt wird. Aber das ist so nicht ganz richtig. Im Fleisch und auch im Blut ist nur ein bedeutend geringer Jodanteil enthalten und auch mit Fisch schafft man es nicht den Jodhaushalt zu decken. Hier müsste man 7 Tage die Woche über die normale Muskelfleischmenge hinaus füttern um auch nur annähernd eine Deckung des Bedarfs zu erreichen. Da viele, so wie wir auch, nur einmal die Woche Fisch füttern kann man sich an zwei Fingern ausrechnen, dass das also nicht hinkommen kann.
Seealgenmehl verschafft hier Abhilfe. Doch VORSICHT! Seealgenmehl ist nicht gleich Seealgenmehl. Ein gutes Seealgenmehl zeichnet sich dadurch aus, dass der Jodgehalt eindeutig deklariert ist, denn diesen braucht man um die genaue Menge an Seealgenmehl zu berechnen die der Hund braucht. Bitte niemals den Fütterungshinweisen auf der Rückseite folgen sondern immer genau ausrechnen.
Doch woher weiß man wie viel der Hund eigentlich braucht ?
Mithilfe des NRC Rechners kann man die einzelnen Nährstoffbedarfe des Hundes ausrechnen lassen. Nun schaut man auf sein Seealgenmehl wie viel Jod enthalten ist und rechnet aus, wie viel Gramm benötigt werden um den Bedarf zu decken.
Wir benutzen z. B. das Seealgenmehl von Lunderland mit einem Jodgehalt von 420mg/kg. Hiervon bekommt Sammy pro Woche 1,9 Gramm. Ich messe wochenweise ab, packe alles in ein kleines Pinnchen und gebe über die Woche verteilt immer etwas davon übers Futter.

Kokosflocken:
Kokosflocken wird eine wurmwidrige Wirkung nachgesagt. Bis zu 1 TL pro Tag kann bedenkenlos übers Futter verteilt werden. Außerdem putzen die  Kokosflocken einmal ordentlich durch den Darm ähnlich wie geraspelte Möhren oder Kaninchenohren mit Fell.
Auch Sammy bekommt täglich einen TL Kokosflocken über sein Futter. Ich benutze hier die handelsüblichen Kokosflocken aus der Backwarenabteilung aus dem Supermarkt.

Bierhefe:
Bierhefe wirkt sich positiv auf Haut und Fell aus. Es kann zur Zeit des Fellwechsels zur Unterstützung kurweise gegeben werden oder aber bei anderen Haut und Fellproblemen zur Unterstützung.
Ich habe für Sammy Bierhefe aus dem Drogeriemarkt besorgt wovon er täglich 1 TL kurweise während des Fellwechsels bekommt.

Salz:
Salz wird oft als Blutersatz gefüttert. Täglich eine Prise Salz übers Futter sollte gegeben werden wenn man dem Fleisch kein Blut hinzufügt. Dies bezieht sich aufs Barfen.

Hagebuttenschalenpulver:
Hagebuttenschalenpulver besitzt einen hohen Vitamin C-Gehalt und wirkt sich somit positiv aufs Immunsystem aus. Dennoch sollte es nur kurweise und nie länger als vier Wochen gegeben werden. Man kann grade zu den typischen Erkältungsjahreszeiten Herbst/Winter gerne kurweise 2-4 Wochen lang Hagebuttenschalen dem Futter hinzufügen. Oder z. B. nach einer langen Antibiotikagabe, nach einer schweren Erkältung oder Erkrankung oder zum Aufpäppeln. Zur Zeit bekommt Sammy ebenfalls Hagebuttenschalenpulver zum Aufbau seines Immunsystems. Auch hier haben wir das Hagebuttenschalenpulver von Lunderland. Täglich bekommt er 2g unters Futter gemischt.

Knochenmehl:
Wer keine RFK (rohe fleischige Knochen) füttert, z. B. weil er grade erst angefangen hat zu barfen oder der Hund keine RFK verträgt oder frisst kann die RFK durch Knochenmehl ersetzen. Auch hier sollte man sich den Calciumbedarf seines Hundes genau ausrechnen lassen (auch hier hilft der NRC-Rechner) und dann genauestens berechnen wie viel Knochenmehl gegeben werden muss. Das bedeutet es gilt das gleiche wie fürs Seealgenmehl: Ein Knochenmehl ist nur brauchbar wenn sich eine Angabe zum Calcium Gehalt finden lässt.

Eierschalenpulver:
Eierschalenpulver hat die selbe Wirkung wie das Knochenmehl und auch hier gilt auf den Calcium Gehalt achten und genauestens berechnen. Und wer Knochenmehl gibt braucht kein Eierschalenpulver und umgekehrt gilt dasselbe. Zum Ersatz von RFK kann entweder Knochenmehl ODER Eierschalenpulver gegeben werden, wobei ersteres der bessere Ersatz ist.

Grünlippmuschelpulver:
Grünlippmuschelpulver besitzt einen hohen Gehalt an Glukosaminglykanen weshalb es besonders gut für die Gelenke ist. Glukosaminglykanen werden benötigt zur Knorpelbildung und Knorpelschmierung. Bei Gelenkproblemen, Gelenküberlastung, hoher körperlicher Belastung, Schnellwüchsigkeit und auch im Alter z. B. bei Arthrose wird Grünlippmuschel gerne zur Unterstützung der Gelenke gegeben.
Grünlippmuschelpulver sollte man in diesen Fällen mehrmals im Jahr kurweise über einen Zeitraum bis zu acht Wochen dazu füttern, besteht ein schwerwiegendes Gelenkproblem kann Grünlippmuschelpulver auch durchgehend gefüttert werden.

Spirulina:
Spiriulina ist eine Salzwasseralge. Sie ist besonders reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren, Chlorophyll und Gamma-Linolensäure, enthält aber KEIN Vitamin C.
Sie bringt das Immunsystem auf Vordermann, außerdem gilt das enthaltene Phycocyanin als Entgifter für Leber und Niere. Auch hier gilt wieder kurweise bis zu vier Wochen, dann mind. zwei Monate Pause bevor man eine erneute Kur macht. Ich sehe bisher von der Gabe von Spirulina ab, da ich der Meinung bin, dass einem gesunden, gut gefüttertem Hund dies nicht allzu viel bringen würde.

Wie man sieht gibt es einen Haufen an möglichen Zusätzen und die oben genannten sind noch lange nicht alle doch ich wollte auch keinen 10 Seiten Roman über Zusätze veröffentlichen. Falls der Wunsch besteht, verfasse ich zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht nochmal einen Beitrag über weitere Zusätze.

Ich freue mich über Kommentare und Anregungen :)

Bis Dahin und Wuff Wuff <3

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