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BARF was ist das eigentlich ?

BARF, auch "Bones And Raw Food" oder "Biologisch Artgerechte Fütterung" genannt, heißt in erster Linie nichts anderes als seinen Hund roh zu ernähren.


Was genau dahinter steckt und wie man sich Barfen vorstellen kann versuche ich auf dieser Seite einfach und kompakt aus der Sicht eines Otto-Normal Hundehalters zu erläutern.


Bevor ich selbst angefangen habe zu Barfen habe ich hin und her überlegt. Zum Einen wollte ich es meinem Hund schon ermöglichen roh zu füttern auf der anderen Seite schreckte mich der Aspekt Zeit ab. Bevor man es selbst mal ausprobiert hat, denkt man häufig Barfen sei eine besonders zeitintensive Form der Fütterung.


Doch ich kann jeden der genau so denkt beruhigen, klar ist Barfen zeitintensiver als mal eben Tüte auf TroFu in die Schüssel oder Dose auf und NaFu ab in Pott, doch mit ca. 1- 2 Stunden Vorbereitungszeit alle 2 Wochen, denke ich immer noch vertretbar. Und je nachdem wie viel Platz im Kühlfach vorhanden ist, reduziert sich dies natürlich.


In unserem Kühlfach ist Platz für Futter für ca. 2 Wochen. Also gehe ich alle 2 Wochen los und besorge Nachschub. Diesen lasse ich dann meist über Nacht antauen und portioniere am nächsten Morgen. Mit einer Waage wiege ich die einzelnen Komponenten ab und packe jeweils eine Tagesration Muskelfleisch ein, eine Wochenration der Innereien und eine Wochenration Pansen bzw. Blättermagen. Dafür brauche ich in der Regel nie länger als 1 Stunde. Die abgepackten Portionen wandern ins Gefrierfach. Dann hole ich jeden Morgen die jeweilige Tagesportion aus dem Gefrierfach und lasse sie den Tag über auftauen. Später wandert das ganze in den Napf, wird noch eben angereichert mit Öl und diversen Zusätzen und schon ist es servierfertig. Wie ihr seht kein Hexenwerk und auch keine tägliche stundenlange Arbeit. Einmal vorbereitet, dauert die Fütterung selbst nicht viel länger als beim TroFu oder NaFu.


Am wichtigsten ist es ausgewogen zu füttern. Niemals sollte nur eine Sorte Muskelfleisch gefüttert werden. Außerdem ist beim Barf der Pansen- oder Blättermagenanteil unerlässlich. Ich weiß, dass es Leute gibt, die aus persönlichen Gründen keinen Pansen oder Blättermagen füttern, doch dieser muss dann sinnvoll ersetzt werden. Hierzu am besten eine Ernährungsberaterin befragen. Eine weitere Komponente bilden die Innereien. Auch hier kommt es auf die richtige Zusammensetzung an. Wir z. B. füttern die Innereien nach dem SWANIE SIMON Prinzip. Das heißt 1/3 Herz , 1/3 Leber, 1/3 Niere/Milz/Lunge. Doch hier gibt es die unterschiedlichsten Konzepte und man sollte sich immer selbst für eins entscheiden. Wie in allen Dingen gilt auch hier, wer noch keine Erfahrung hat sollte auf jeden Fall jemanden zu Rate ziehen der sich damit auskennt.


Neben Innereien, Pansen und Muskelfleisch wird noch RFK, Rohe Fleischige Knochen, gefüttert. Diese sind unerlässlich für den Calcium Haushalt. Diesen kann man auch mit Eierschalenpulver z. B. abdecken. Uns helfen die Knochen aber auch bei unserem Analdrüsenproblem, denn durch den Knochenverzehr erhärtet sich der Kot was im Umkehrschluss dazu führt, dass die Analdrüsen gut ausgedrückt werden. Außerdem eignen sie sich gut als Zahnputzer!


Worauf man sich auf gar keinen Fall verlassen sollte sind Fertigmischungen, weder komplette Fertigmenüs noch Mischungen von Innereien z. B. !! Zu Beginn haben wir z. B. immer fertige Innereien Mischungen geholt. Klar ist dies nicht nur zeitsparend sondern auch einfacher. Es beruhigt das Gewissen, denn man denkt, ja das ist fertig zusammengestellt da wird schon alles richtig sein. Leider ist oft das Gegenteil der Fall. Die Zusammensetzung entsprich selten dem was ein Hund braucht und grade bei den Innereien Mischungen kann nie gewährleistet werden, dass die einzelnen Komponenten tatsächlich wie deklariert vorhanden sind. Deshalb immer selbst zusammen stellen. Wer hier unsicher ist sollte sich Hilfe suchen entweder von einer Ernährungsberaterin oder im BARF-Shop des Vertrauens. Auch hier gibt es immer wieder Shop Besitzer die selbst nicht gut informiert sind und Fertigmischungen empfehlen, aber bitte nie darauf hören, stellt klar, dass ihr der Gesundheit eures Hundes zu liebe selbst zusammen stellen möchtet. Jeder Hund ist individuell und genauso individuell muss sein Futter auf ihn abgestimmt werden.


Was ebenfalls zum BARF gehört sind Obst und Gemüse. Wir persönlich füttern nicht mehr täglich Obst und Gemüse, sondern ersetzen dies, in Absprache mit unserer Ernährungsberaterin, durch grünen Blättermagen, doch auch bei uns landet hin und wieder frisches Obst und Gemüse im Napf. Wichtig hier ist, dass das Obst und Gemüse ausreichend zerkleinert wird, damit der Hund die Nährstoffe aufnehmen kann. Wir benutzen hier z. B. den Thermomix. Auch Smoothiemaker oder Pürierstäbe eignen sich hier sehr gut.


Eine weitere Komponente ist das Öl. Was bei keinem Barfer fehlen sollte ist Omega 3-6-9 Öl. Pflanzenöle wie Rapsöl, Sonnenblumenöl oder Olivenöl machen in der Ernährung des Hundes wenig Sinn. Sinnvoller ist da z. B. noch das Lachsöl. Der ein oder andere füttert hin und wieder Dorschtlebertran doch hier erst informieren bevor es im Napf landet. Manch einer wechselt täglich die Öle, doch sinnvoll ist auch das nicht. Bei uns gibt es z. B. nur Lachsöl und Omega 3-6-9 Öl im Wechsel. Ab und zu Dorschtlebertran und auch Leinöl ab und zu. Das wars.


An Zusätzen wird man immer hören essentiell ist das Seealgenmehl. Hier scheiden sich die Geister doch auch ich fütter es dazu um den Jodhaushalt aufrecht zu erhalten. Ganz wichtig, bitte genau ausrechnen. Wie dazu findet man im Internet oder auf Facebook sehr hilfreiche Rechenwege und ansonsten immer jemanden mit Erfahrung fragen. Manch einer füttert auch Blut dazu, wir auch hin und wieder, doch wird hierdurch der Jodhaushalt nicht gedeckt. Auch nicht durch das füttern von Fisch.


Fisch sollte dennoch einmal die Woche gefüttert werden. Welche Fische sich dazu eignen, sollte auch abgesprochen werden. Man findet auch im Internet gute Auflistungen welche Fische sich für den Hund eignen. Bei uns gibt es meistens Lachs und Sprotten. Aber auch schon größere, ganze Fische gab es bei uns.


Außerdem sollte die Mahlzeit einen Fettgehalt von mindestens 15 % aufweisen, je nach Aktivität auch mehr. Entweder hat das Muskelfleisch von sich aus genügend Fettgehalt oder man muss durch Fett ergänzen. Auch hier findet man wieder gute Rechenwege im Internet oder man fragt eine/n Experten/in.


Ansonsten gibt es noch jede Menge Zusätze die man füttern kann aber nicht muss. Hier gilt wieder jeder Hund ist individuell und alles muss ganz genau abgestimmt sein. Alles was hier auf dieser Seite steht sind Angaben ohne Gewähr. Alles beruht auf meiner eigenen Erfahrung und ich bin keine Ernährungsberaterin oder BARF Expertin. Was ich versuche ist das Thema für den Otto-Normal-Hundehalter etwas verständlicher zu machen. Wichtig ist immer sich im Vorfeld ausreichend zu informieren und mit Experten/innen zu sprechen!

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